Montag, 1. Juli 2013

Moral - Hoffnung - Leben... Der große Gatsby. Film-Kunst.


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Ich habe es wieder einmal getan: ich habe mir einen Film ein zweites Mal angeschaut. Nicht weil ich dachte, ich müsse ihn unbedingt noch einmal sehen. Jemand anderem zuliebe. Und jetzt? Bin ich sehr froh, so entschieden zu haben.
THE GREAT GATSBY - Starbesetzung vom Regisseur bis zum Nebendarsteller. Großes - ganz großes Kino. Fantastische Bilder - fast im eigentlichen Wortsinn. Nach meinem ersten Kinobesuch war ich mir gar nicht sicher, ob ich den Film nun so richtig gut fand, oder einfach nur beeindruckt war von der Gewaltigkeit der Bilder. Nun, beim zweiten Mal konnte ich mich mehr auf die Story konzentrieren. Auf das Spiel der Darsteller. Und muss sagen - ich finde den Film richtig gut. Da hat jemand aus einer Romanvorlage etwas richtig Großes gemacht. Das ist gelungen, weil Baz Luhrmann eine Regiesprache beherrscht, die nicht nur die Schauspieler leitet, sondern diese in Bildern plaziert. Jede Szene ist an sich, in ihrer Ausstattung, in ihrem Aufbau schon ein Stück Kunst. Und diese Gabe kombiniert mit einer brillianten Besetzung lässt THE GREAT GATSBY zu einem Fest für die Sinne und einem Geschenk für den Geist werden. Die Bildsprache beeindruckt, gar keine Frage. Sie greift die Gesellschaftskritik der Romanvorlage auf und führt den Zuschauer in die Absurdität des Teils des American Dream, der auf Macht, Prestige und Stellung zielt. Oft erscheinen Szenen wie aus einem alten Bilderbuch, die Farben wie nachträglich aufgemalt, als hätte man eine alte nachcolorierte Postkarte in der Hand, auf der sich die Bilder bewegen...
Die Figuren, die Fitzgerald in seinem Roman aus dem Jahr 1925 in diese Geschichte stellt, erzählen in dieser Szenerie von Hoffnung, von der Kraft die ein Traum einem Menschen geben kann, von Falschheit und Oberflächlichkeit und Leichtfertigkeit. "Sie waren leichtfertige Menschen, Daisy und Tom." So sagt Nick Carraway, der Ich-Erzähler in GATSBY und hebt zum Ende noch einmal die Spiegel für die Gesellschaft hoch. Die Figur des Nick Carraway hat es mir besonders angetan. Weil ich ihn ihm eine ganz besondere Gabe dargestellt sehe: Menschen in ihren Stärken und Schwächen zu sehen ohne zu urteilen. Nick ist ein Beziehungsstifter, er ist derjenige der für die einzig echte und ohne falsche Motive eingegange Beziehung in Gatsby´s Story steht. Nick will nichts. Er braucht nichts. Und er ist nie berechnend. Er nutzt nicht aus und zieht keinen Vorteil. Er ist einfach nur ein Freund - der einzige der (zumindest in der Filmversion) Gatsby bis in den Tod treu ist. Das andere echte in Gatsby´s Story ist die Liebe. Seine Liebe zu Daisy, die Hoffnung lebt, die eine Vision wach hält und die bis zur inneren Wendung der Geschichte die positive Kraft der Sehnsucht markiert. Aber THE GREAT GATSBY wäre nicht THE GREAT GATSBY, wenn diese Liebe Erfüllung finden würde. Die Liebe fällt wie alles in diesem Plot, der Macht des ungesunden Egoismus, des eigenen Vorteils und dem Mangel an Werten und Verlässlichkeit zum Opfer.
Daisy, gespielt von Carey Mulligan, verkörpert ein Frauenbild und Schicksal, das zwischen Begreifen und Verharren verhaftet bleibt und schicksalsergeben aufgibt. THE GREAT GATSBY streift viele große Themen, besticht durch tolles Spiel (Tobey Maguire und Leonardo DiCaprio) und einen umwerfenden Soundtrack (Emeli Sande, Gotye, Jay-Z, Beyoncé, Lana del Rey, Brian Ferry...).
Ach ja - und ich hab den Film beide Male in 2D gesehen ;-)
Jetzt könnte ich ihn mir auch noch ein drittes Mal ansehen!

http://wwws.warnerbros.de/thegreatgatsby/

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