Mittwoch, 19. Dezember 2012

Vorweihnachtsbreak. Woran man denkt, wenn man an nichts mehr denken muss: Geschenke.

Wenn man wenige Tage vor Weihnachten von der allgemeinen Erkältungswelle ergriffen wird, zwei von drei Familienmitgliedern zur Ruhe gezwungen werden, hat das verschiedene Konsequenzen. In genau den Tagen, die dann trotz aller vorherigen stressfreien Weihnachtsvorfreude und Adventsgenuss terminreich und anstrengend zu werden drohen, hat man sie plötzlich: die Ruhe, von der man immer redet. Und die sich alle wünschen. Und hat sie dann eigentlich gar nicht mehr so gerne. Weil dies und das und jenes doch noch getan werden will. ABER, eigentlich ist doch alles gut. Das letzte noch ausstehende Geschenk war gerade gekauft. Die einzige Weihnachtskarte, die per Post einen lieben Menschen erreichen sollte ist gestern im Briefkasten gelandet. Die wirklich wichtigen Projekte im Büro sind vom Tisch. Eigentlich kann man sich zurücklehnen und tun, was ein kranker Körper mag: Schlafen, Tee trinken, gemütlich auf der Couch rumhängen und lesen (nach dem Schlafen). Seit dem späten Nachmittag habe ich soviele Stunden heute geschlafen, dass ich wieder im Lesestadium bin und habe das hier entdeckt:

http://www.spiegel.de/fotostrecke/weihnachtsgeschenke-dafuer-haette-ich-als-kind-meine-seele-verkauft-fotostrecke-90805-13.html

Die Fotostrecke aus SpiegelOnline lässt in kurzen Statements Menschen zu Weihnachten, bzw zum Thema Geschenke zu Wort kommen. Das ist amüsant und rührend. Und mich bringt es ins Nachdenken. Wenn ich ans weihnachtliche Schenken denke, muss ich zugeben, da hab ich schon meine ganz eigene Geschichte. Ich erinnere mich an ein Jahr, als ich noch zu Hause bei meinen Eltern gewohnt habe, da bin ich mit einer Tasche voller Geschenke für liebe Menschen zur Christmette gepilgert und hab anschließend strahlend meine Gaben verteilt. Ein toller Abend!
Ich erinnere mich an das Weihnachtsfest mit unserem kenianischen Au-Pair. Schenken war auch bei ihr völlig selbstverständlich und sie hat für jeden in der Familie eine Kleinigkeit besorgt. Obwohl sie eigentlich nicht viel Geld für sowas hatte und das Herz sicher sehr weit weg war.
Ich selbst freue mich in diesem Jahr besonders aufs Schenken. Schenke auch in manchen Fällen nicht. Ganz bewußt. Weil zum Schenken eine Beziehung gehört, ein Draht, der da sein muss. Ein Wollen. Ich habe jetzt in diesen gezwungen ruhigen Tagen Gelegenheit meine "Reste" zu erledigen. Liebevolles Einpacken. Karten und Briefe schreiben.... Das geht, zwischen Schlafen und Tee trinken - mit viel Ruhe ;-)

Heute hat mich jemand gefragt, wann wir uns sehen "ich wollte dir noch was geben". Der Nachsatz hat mich mehr als lächeln lassen "eine Kleinigkeit, weil du immer für uns da bist" - da war schon Weihnachten. Denn Weihnachten ist für mich das Lächeln in den Augen, bei Menschen die ich erreichen will. Heute war das Lächeln in meinen Augen.
Jetzt gebe ich mich der verordnete Ruhe hin und denke mir, es wird schon seinen Sinn haben. Besinnlichkeit auf ärztliche Anordnung und denken an liebe Menschen und und und... ach ja: Tee, Schlafen, Medikamente, Vitamine. Auf das Weihnachten werde! Und Geschenke, mit Aufmerksamkeit, manchmal Liebe gemacht oder gekauft, Freude bereiten und Lächeln zaubern.

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