Ein neuer Woody Allen? Da hab ich mir sogar gemerkt, wann er anläuft.
Und die erste Gelegenheit ergriffen. Karten geholt und die Vorfreude
genossen! Jaaa, ok. Ich bin NICHT der eigentliche Allen-Freak und auch
keine Kennerin und kann üüüberhaupt nicht mitreden. Ich war begeistert
von Midnight in Paris und schaue ab und zu was ich bei you tube finde.
Aber
das alles hält mich nicht davon ab, davon zu berichten wie schön mein
Kinoabend war. Wie amüsant und unterhaltsam und wie leicht mit Gedanken
gefüllt, die damit zu tun haben, wie das so ist: das Gefühl jemand zu
sein, oder einfach nur WER zu sein. Wenn auch nur für einen Moment. Für
einen Augenblick. Zufriedenheit und Sehnsucht. Dem Wunsch etwas zu
haben, zu können, zu tun... Ja, es ist so trivial und gewöhnlich, dass
es den Kritiken für "einen Allen" schon fast wieder nicht reicht. Aber
was kann einer der das Leben in Sequenzen inszeniert denn besseres tun,
als die banalsten Dinge so vorzuführen, dass wir schmunzeln und lachen
und denken "oh nein" - und wissen, es ist doch oft genauso. Und in
diesen liebevollen Spiegel schauen.
Es ist ein Reigen an Szenen
und Situationen, die manchmal etwas zusammenhanglos erscheinen. Aber
doch ist das was die Personen erleben irgendwie das gleiche
Urmenschliche. Manches ist nett, manches vorhersehbar und anderes
einfach großartig. Roberto Benigni kommt in den Kritiken außerordentlich
gut weg und ich muss sagen: er IST auch einfach gut. Der Mann hat eine
Mimik und eine Komik in allem was er tut - eigentlich ist es
unglaublich, dass es immer passt. Alex Baldwin ist schmückendes Beiwerk
mit langsam grenzwertigem Hüftpolster - aber auch wieder der andere
Moment in der sonst so durchschaubaren Geschichte des Jungarchitekten
Jack, der den Schein einer Realität sieht und dem Traum verfällt, zu
sein und leider nichts ist - für Monica.
Mein Highlight des
Abends ist Woody Allen selbst. Ich hab noch auf dem Nachhause weg
gelacht. Ich kann das nicht beschreiben. Der Mann spielt diesen verrückten Un-Ruheständler und nicht von seiner Passion lassen könnenden Avantgard-Opernregisseur. Eine skurrile Figur.
Der Blog "Kriminalakte" vergleicht To Rome with Love" mit einem Sommersalat. Tja lb Autor, Sommersalate können etwas ganz Großes sein, können raffiniert und berauschend sein. Ja, sie sind leicht - aber man hat von ihnen oft mehr, als von einem fetten Braten, der schwer im Magen liegt.
Er ist leicht der Film... und schön... und wer es denn will, findet nachdenkenswerte Gedanken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen