Sonntag, 12. August 2012

Von Tintenfischen und Langeweile oder: Prometheus, der Neue von Ridley Scott

Ich musste gerade nochmal googeln, da las ich doch direkt zu Beginn im Kino den Namen Ridley Scott. Und ja, ich erinnere mich nicht falsch, das ist der gleiche Scott, der zuletzt Robin Hood mit Russel Crowe großartig inszenierte, der erfolgreich und gut die Thomas Harris Romane um Hannibal Lecter verfilmte, der auch als Produzent Sachen machte wie In den Schuhen meiner Schwester. Er beherrscht Genres, die unterschiedlicher nicht sein können, aber sein Herz scheint der Welt der Aliens zu gehören. Sonst hätte er jetzt nicht mit Prometheus ein Ding in die Welt gesetzt, bei dem sich der Rest der Menschheit ernsthaft fragen darf: warum? Wozu soll dieser Film gut sein? Außer als erster Teil für viele andere die folgen werden. Keine Ahnung, ob diese dann mehr oder eine schlüssigere Handlung aufzuweisen haben, oder ob die (einzige durchgehend) gelungene Figur des Andoiden David die nächsten Teile rausreißen kann. Michael Fassbender - ich sollte über ihn schreiben. Das würde mehr Sinn machen als bei Prometheus nach der Daseinsberechtigung und dem Grund für reine Geldverschwendung zu suchen. Fassbender war mein Lichtblick während dieser zwei Stunden und vier Minuten. Er spielt die Figur des David ganz hervorragend - wobei man bei der schauspielerischen Leistung der restlichen Crew auch nur herausstechen, also hervorragend sein kann. Selbst Chalize Theron bekommt ihr Geld für´s sinnlose Rumstehen - na ja, ein Witz war ganz nett, das war´s aber auch schon. Leider wurde sie am Ende von Raumschifftrümmern zerquetscht und wir können im vorhersehbaren zweiten Teil keine Steigerung ihrer Rolle erwarten.
Ich habe bei der Recherche über den Film zumindest gelernt, was ein Prequel ist - das hatte Scott nämlich eigentlich im Sinn mit Prometheus: die Geschichte vor Aliens zu erzählen. Nun, da ich völlig Alien-Unbeleckt bin, hätte mir nicht mal das den Filmgenuss nehmen können... denn gelungen scheint auch das nicht, schlüpft doch das (aus der Hand des eigentlichen Alien - Schöpfers H.R. Giger) Alien erst in der letzten Szene...
Warum spielt ein Michael Fassbender, der zuletzt für shame den Golden Globe und den Darstellerpreis der Filmfestspiele von Venedig erhielt, in diesem cineastischen Desaster mit? Vielleicht kennt er ja die Drehbücher der Fortsetzungen? Oder ist es weil einer "dran glauben muss" - wie bei der Crew, die diese Mission zu einem fremden Planeten unternahm, mit der man die Erschaffung der Menschheit aufklären wollte. Um mal den alten Sack aus dem Film zu zitieren - Sir Peter Weyland.
Diese Information ist so unnütz wie ein großteil der Szenen des gesehenen Filmes ;-)
Eine Szene fand ich gelungen und dachte schon während ich sie anschaute: deshalb wird er irgendwann als Kunstfilm gelten: als David zum ersten Mal im Hologram der Sterne steht und staunend wie ein Kind begreift... Eine Szene fand ich wirklich witzig: als Prof Shaw sich einen Tintenfisch aus dem Bauch operieren lässt (übrigens schafft sie auf erstaunliche Weise den Rest des Filmes mit zugetackertem Bauch - sehr moderne Operationsmethoden im Jahr 2093).
Fazit: Mist, jetzt könnte mich doch tatsächlich interessieren, ob das besser wird. Aber ob ich dafür Geld ausgebe??? Eher nicht.
Ach ja, und jetzt fällt mir auch ein, an wen mich David die ganze Zeit erinnert hat: an den Zinnmann aus Der Zauberer von Oz
Ach ja, es bedarf auch keines Links zum Trailer - der macht es auch nicht besser. Lasst es einfach. Schaut euch was gutes an.

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