Freitag, 24. Februar 2012

Weißt du Mama, was ich das Wichtigste im Leben finde?

"Weißt du Mama, was ich das Wichtigste im Leben finde?" - "Was denn mein Schatz?" - "Das man glücklich ist (lange Umarmung mit breitem Lächeln im Gesicht meines Kindes und langes Schweigen) ... und dass man jemanden hat, dem man vertrauen kann" - "Ich hab dich lieb, mein Kind" ;´)

Nein, ich lese keinen Kitschroman und bin beim Happy End angekommen. Das hat sich vor gut einer dreiviertel Stunde in meiner Küche zugetragen. Und das Kind ist 9 Jahre und natürlich das eine von den beiden besten Kindern der Welt. Und es hat seine Mama heute Abend ganz schön sprachlos gemacht. Und stolz und - glücklich. Und und und...

Ja, das hat mich mächtig sprachlos gemacht. Glück und Vertrauen. Und ein strahlendes Gesicht. Hat Glück denn etwas mit Vertrauen zu tun? Ja klar. Und wenn Vertrauen irgendwie problematisch ist, dann ist auch die Sache mit dem Glück nicht immer so einfach. Wer hat sie nicht, die kleinen Katschen im eigenen Vertrauen. Bei manchen weiß man woher sie kommen. Manche sind klein, machen nicht viel aus, sind mit etwas Vernunft immer gut glatt zu bügeln und es klappt dann doch. Manche sind größer und manchmal hat man auch richtig fette Beulen in diesem "Lack". Wenn Vertrauen schwer fällt, stehen Geschichte dahinter und die haben oft was mit Glück zu tun. Oder eben mit Unglück. Mit unglücklich sein. Mit Schmerz und Trauer. Manchmal auch mit Wut.
Diese dicken Katschen, diese Beulen die so hässlich sind, die lassen uns manchmal nicht an Dinge glauben. Die führen dazu, dass man nicht denkt, dass etwas geht. Oder klappt. Oder passt. Die lassen Zweifeln.
Die Kunst beim glücklich sein oder werden, so ahne ich, ist, die Schrammen und Beulen mit viel Geduld so lange anzuschauen, bis man sich an ihren Anblick gewöhnt hat und merkt, dass sie nicht das Gesamte entstellen. Das der Wagen trotzdem läuft. Und dass er mit seinen Katschen doch recht liebenswert ist. Und dann vertraut man vielleicht irgendwann auch wieder in die Möglichkeit von dauerhaftem Glück und vor allem in Menschen. Die glücklich machen können.

Danke mein Kind!
ps - ich liebe mein Auto, und das hat so viele Beulen und Schrammen.... ;-) Und ich geb´s erst her, wenn gar nichts mehr geht.

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