Donnerstag, 29. Dezember 2011

"Da sind sie wieder die faulen Feiglinge" oder was Geld an- und ausrichten könnte...

http://www.filmempfehlung.com/_bilder/poster/tt1172991_the_company_men_3.jpg

Da denkt man an nichts Böses, schaut einen Film und liest einen Artikel und da ist er im Kopf, der Blogpost mit der Frage: was dachten eigentlich damals in Bethlehem die Wirtsleute, als sie Maria und Josef wegschickten?
Der Film den ich heute (nicht zum ersten Mal) gesehen habe ist Company Men  mit Ben Affleck und einigen anderen namhaften Darstellern, unter anderem Tomy Lee Jones. Beim zweiten Schauen dieses Filmes ist mir sein Charakter, der zu den Superreichen zählende, Gene McClary aufgefallen. Einer, der von unten kommt und irgendwie nie die Erdung verloren hat auf dem Weg nach oben. Der über die Flut von Entlassungen und dem sozialen Gefälle mit sich und seinem Gewissen zu kämpfen scheint. Seine Figur hat mir heute Abend die Frage ins den Kopf gepflanzt: Wie sehr verpflichtet Geld? Wo bleibt Ethik und Moral wenn man genug hat - also mehr als genug. Wie steht es um Verantwortung? Wie viel Geld darf man eigentlich, ohne der Gesellschaft zu schaden, auf seinen privaten Konten bunkern? -
Und dann lese ich heute abend diesen Bericht über ein Experiment eines Zeit-Jounalisten und einer Schauspielerin. Henning Sußebach und Viola Hees ziehen als obdachloses Paar im Advent durch die "Heimat der Superreichen" Kronberg und Königsstein im Taunus und suchen nach Obdach und Hilfe. Ich dachte erst: och nö - aber dann hab ich angefangen den 6-Seitigen Bericht zu lesen und dachte: ja, Geld verpflichtet, moralisch, ethisch, gesellschaftlich - aber fühlt man sich auch verpflichtet, wenn man es hat? Ich hab gut reden, ich hab ja keins. Also doch. Ich hab Geld und fühle mich sicher und wohl in der von mir aufgebauten kleinen Sicherheit für mich und meine Kinder, die doch noch soviel Unsicherheit offen läßt. Aber ich weiß: Uns geht es doch gut! Was würde ich tun, wenn ich mehr Geld hätte? Wäre ich in der Lage den hohen moralischen Ansprüchen nachzukommen, die ich so leicht, aber doch aus tiefstem Herzen den Reichen dieser Nation und eigentlich der ganzen Welt gerne ans Bein binden würde??? Ich weiß es nicht. Denn die Frage bleibt für mich immer offen: Verdirbt Geld den Charakter? Ich kann es nicht glauben, gibt es doch auch so viele gute Beispiele... Aber der Bericht über "Maria und Josef im Ghetto des Geldes" auf ZEITOnline macht mich sehr, sehr nachdenklich und ich merke: ich bin mit meinem Latein mal wieder nicht am Ende...

Deshalb empfehle ich die Lektüre:
http://www.zeit.de/2011/52/DOS-Maria-und-Josef/seite-1

und das cineastische Vergnügen, das nachdenklich machen kann:

COMPANY MEN USA 2010 Regie: John Wells
http://www.moviepilot.de/movies/company-men

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