Sonntag, 27. November 2011

mein erster Advent - von Menschen und mehr

Bis irgendwann heute Nacht war nichts davon zu spüren. Kein Fünkchen aufkommende Adventsstimmung. Keine Lust auf Tannenduft und Räuchermännchen. Kein Hang zu Weihnachtsdeko oder Plätzchennaschereien. Gebacken habe ich schon... Pflichtprogramm. Die Kiefernzweige für das Adventskranz-Etwas waren auch gekauft. Aber mehr? Ne.
Heute Nacht musste ich tatsächlich nochmal aus dem Bett hüpfen und schnell das Adventskranz-Etwas "gestalten" - sonst hätte es heute morgen nicht beim Frühstück das erste Lichtlein gegeben. ABER: beim Anzünden der ersten Kerze, während eines flotten Frühstücks: das erste Aufflackern. Und dann erzählte heute morgen einer, dessen Job es ist über solche Dinge zu reden, wie wichtig doch dieser ganze Adventszinober ist! Dass Bräuche wichtig sind. Dass jeder sie braucht. Dass nicht nur Mamas und Papas von Klein-, Kindergarten- und Schulkindern im beeinflussbaren Alter sie zelebrieren sollten. Sondern alle - ob alleine oder zu zweit, ob alt oder jung.... damit wir ankommen können. Aha. Dann müsste ich ja auch unterwegs sein!?
Ich hab mich auf den Weg gemacht heute. Auf den Weihnachtsmarkt. Zum ersten Glühwein "der Session" : )  Der war lecker und ich muss zugeben, beim Lichterzauber, den typischen Düften, den Klängen schmachtender Weihnachtslieder... konnte ich mich nicht mehr entziehen. Es ist geschehen: sie ist da, die Adventsstimmung. Als würde jemand auf einen Schalter drücken und sagen: LOS.
Und dann hab ich Leute beobachtet. Lange. An einem Fleck gestanden und geschaut wer da so rumläuft und vielleicht auch gerade erlebt, wie sein innerer Schalter umfällt und die Zielgerade zum Weihnachtsfest freigegeben wird. Das japanische Pärchen sehe ich zweimal. Die haben Spaß - aneinander und am Zauber des Marktes. Da sind viele Menschen, die Freude aneinander haben. Man sieht es ihnen an. In diesem Moment. Es ist mehr Fröhlichkeit zu sehen, als Gleichgültigkeit oder Traurigkeit. Einsam sieht niemand aus. Ich höre wie jemand sagt: "Es ist schön eng hier... wenn auf einem Weihanchtsmarkt so viel Platz ist, passt das irgendwie nicht."
Das sind zwei Dinge, die ich da heute gehört habe, die würde man eigentlich in anderen Zusammenhängen abwehren: "Mach doch nicht so ein Aufhebens. Was soll der ganze Zinober?" - "Das wird mir zu eng hier..."
Aber scheinbar ist es gut auch mal Aufhebens um etwas zu machen. Und nah ran zu rücken.
Nähe und Aufmerksamkeit. Was ist am Ende der vorweihnachtlichen Zielgerade? Da WIRD einer Mensch... dazu braucht es was: Aufmerksamkeit. Nähe. Beachtung. Vertrautheit.
Na? Das wäre es doch mal: im Advent bewußt genau das tun: Aufhebens! Und dadurch genau das zulassen: Nähe. Und dann? Spaß aneinander haben. Weil Aufhebens und Nähe uns Menschen gut tut und das wußte Gott wohl auch ;-) Bei dem ganzen Zinober um Weihnachten, mit Engelchören, Königen, einem irregroßen Stern... und dieser ganzen Nähe im Stall (oder wo auch immer) mit den ganzen Tieren und den ganzen Leuten...
Mach mal richtig Aufhebens um jemanden der dir was bedeutet! Das wäre göttlich ;-)

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