Freitag, 16. September 2011

Vom Wert eines Kaffees

Schon seit ein paar Tagen habe ich Gedanken zum Kaffee - trinken im Kopf. Ein ganz konkreter Anlass hat dazu geführt, dass ich mir selber nochmal bewußt gemacht habe, wie gut, schön und wichtig sie doch ist: die Tasse Kaffee zwischendurch :-)
Auf die Frage: hast du eigentlich soviel Zeit, dass du immerzu Kaffee trinken kannst? kann ich nur sagen: nein, hab ich nicht. Ich kann das, so wie die meisten Leute nicht "immerzu". Aber: ich nehme mir oft einfach mal Zeit. Mich hinzusetzen, zur Ruhe zur kommen, durchzuatmen - und dann weiter zu machen, mit dem, was gerade ansteht. Das habe ich für mich mit einer gewissen Kultur versehen. Ich habe Lieblingscafés, da kann man mich öfters sitzen sehen. Meist mit einem Getränk und meist mit meinem Computer. Und dann wird in der Regel gedacht, geplant, vorbereitet, kommuniziert, geklärt und wieder gedacht und weitergeplant.... man sagt auch arbeiten dazu.
Dieser berühmte Kaffee und die Orte, die ich oft wähle, um ihn zu trinken, haben für mich eine motivierende und auch inspirierende Kraft für meine Arbeit. Die oft Organisation bedeutet, aber sehr sehr häufig geht dem, was organisiert werden muss ein langer Denkprozess voraus. Und der braucht für mich eine gewisse Atmosphäre. Die muss ich mir schaffen. In welcher Atmosphäre arbeitest du? Hast du die Möglichkeit, dir hin und wieder einen Ort zu suchen, oder zu gestalten, der dich "leichter" arbeiten lässt? Ich kenne soviele Leute, für die wird der Sonntag regelmäßig zum Trauertag, weil Montag wieder die Arbeit ruft. Bei mir ist kein Tag ein Trauertag. Ich arbeite gerne, ich arbeite vielleicht ungewöhnlich, ich arbeite auf jeden Fall mit einer gewissen Freiheit, die nicht viele Leute haben. Ich bin mobil, nicht festgelegt, eh´ immer irgendwie unterwegs an meinen unterschiedlichen Einsatzorten - aber auch diese Freiheit gilt es zu gestalten.
Und wenn ich nicht arbeite? Dann mache ich es genauso - auch dann gibt es ihn, den berühmten Kaffee... oder etwas, was seinen Platz einnimmt. Gerade ist es der Moment auf meiner Fensterbank, wo die Sonne hinkommt... diese wunderschöne Spätsommersonne, die irgendwie so ganz anders wirkt, die mir Gedanken an sonnige Orte des Sommers ins Gedächtnis ruft, die mir, wenn ich die Augen schließe einen Moment der Ruhe schenkt. Oder es ist Musik. Ein Lied, das bewußt und intensiv gehört wird, dessen Melodie und Text wirken darf, weil es nicht im Nebenbei auf mich trifft, sondern diesen einen Moment der Ruhe mit sich bringt...
Leute, mal ehrlich: wenn wir nicht - jeder für sich, so wie es passt und einem gut tut - diese "Kaffee-Momente" schaffen und genießen, geraten wir so schnell in einen Strudel des Alltags, der Pflichten, der Gedanken und der Schnelligkeit. Sich hinsetzten, mit Kaffee, Tee, einem Rotwein ;-) oder einem Bier (am liebsten einem Bananenweizen in meiner Lieblingskneipe), einem Buch oder etwas Musik oder der Stille... an Orte, die uns gut tun, wo wir uns wohlfühlen, allein oder mit Menschen, die wir gerne um uns haben.
Das sind Oasen in unseren Tagen. Oasen sind grün, haben Wasser, bringen Ruhe - auch wenn rundherum Wüstensand und Hitze den Kräften viel abverlangen.

In diesem Sinne: fröhliches Kaffeetrinken ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen