Samstag, 2. Juli 2011

Vom Wert sozialer Studien - Ein Essen beim großen M

Ortstermin: McDonald´s... irgendeins - völlig egal.
Probantengruppe: Menschen unterschiedlichen Alters im Außengastronomiebereich...
Es ist herrlich - und unglaublich zugleich. Was man hier alles hört und sieht, beobachten kann und wo man einfach auch mal nur wegschaut... eigentlich ist es unbeschreiblich.
Kleines Mädchen in rosa Jogginghose, Ibizapalme, heizt auf einem Fahrrad mit Stützrädern  zwischen den Tischen durch, dass man denken könnte, sie wolle den großen Preis von Monte Carlo gewinnen. Aber sie hat nicht mit "Eierloch" gerechnet. Er - ausgestattet mit einem Roller Marke Fisher Price - stellt sich ihr ungebremst in den Weg. Kampf der Giganten. Er hat seinen Studiennamen entsprechend seinem Lieblingswortes - scheinbar auch seines einzigen Wortes. Er gehört zur gemeinen Gattung der Ein-Wort-Wortschatz-Rollerfahrer. Ist ja auch total nett einfach jedes andere Kind und im Vorbeifahren auch jeden erreichbaren Erwachsenen Eierloch zu nennen. Wobei dem Studienergebnis zuträglich wäre, die Definition von Eierloch evaluieren zu können.
Sehr spannend auch die 5er Gruppe Jungs. Sie scheint sich in geordneten pupertären Verhältnissen zu befinden. Erstaunlich gepflegt mit der exakten Einheitsfrisur "Seitenschwung". An der Kasse wurde ihr erfolgreicher Beratungsprozess beobachtet, die Aufgabenstellung "Wie hauen wir zu fünft 50€ auf den Kopf" mit maximalem Ergebnis zu lösen. Das Ganze lief geprägt von einer außerordentlichen Sozialkompetenz ab, was in einem vorbildlichen Serviervorgang der wohlverdienten Runde Eis für alle gipfelte. Übrigens beobachteten die 5 Haarschwinger sehr amüsiert "Eierloch" und seinen wortlosen Angriff mit Körperflüssigkeit auf ein anderes -  irgendwie sehr viel jünger wirkendes - Kind, das es wagte, seinen Turboroller zu berührern.
Diese Szene wurde übrigens auch beobachet von meinen beiden 6 und 8 jährigen Assistenten. Assistentin J-M meinte: wow, das ist ja Hammer. Wir kamen zu dem Schluss, die Studie diene dem Zweck der Herausstellung all der Dinge, die man eher nicht macht, ohne selber ausprobieren zu müssen, wie doof das eigentlich ist. Sehr schön.
Sehr spannend im ganzen Gruppenensemble auch die Gruppe lebenserfahrenen Menschen weiblichen Geschlechtes mit Haarfarben zwischen  "natürlich-gealtertes-blond" bis "an-flieder-erinnerndes-es-ist-nicht-lila"... Sie genießen an frischer Luft nicht nur den guten Kaffee dieses Gaumentempels sondern auch brennbare, sich selbstverzehrende kleine Stängelchen... nein, es stört gar nicht, dass die umgebungsresistenten Altersdurchschnitt-Pusher ihren Qualm immer in meine Richtung pusten.
Alles in allem ist das heute wieder ein sehr spannender und unterhaltsamer Studientag!
Dann mache ich mich mal mit meiner Assistentengruppe auf den Weg zum Forschungsfahrzeug. Dort werde ich wieder vor die Aufgabe gestellt, zu erklären, warum Peter Fox seine Eier auf Eis legt und andere Menschen auffordert, ihren Arsch zu schütteln. Wie schön - wir sind normal - wie alle anderen ;-)

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