Dienstag, 24. Mai 2011

Was soll das heißen: Verzagt???

Werte Leser... ich hab einen Job, der mich immer mal wieder an den Schreibtisch führt, um für Menschen, die Gott als echte Bereicherung für ihr Leben ansehen entsprechende Impulse zu verfassen.
Heute ist wieder so ein Tag und die Gedanken, die mir dabei kamen, arbeiten weiter... 

Euer Herz sei nicht verzagt…
Die biblischen Texte, die an Wochentagen in kath Gottesdiensten vorkommen gehen ja leider oft an uns vorbei, weil  man aus beruflichen oder familientechnischen Gründen keine Werktagsmessen besuchen kann, oder einfach kein Kirchgänger ist. Heute, am Dienstag, ist Johannes dran. Der „Schwierige“ unter den Evangelisten. Der sprachlich nicht immer mit dem ersten Lesen oder Hören zu verstehen ist. Aber heute morgen dachte ich: super, was der da geschrieben hat. (Joh 14, 27ff) Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. – Vertraute Worte, oder? (na, ok - vertraut für die, denen der Gottesdienst vertraut ist ;-)
Und dann schreibt er: Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.
VERZAGEN – VERZAGT SEIN – ein Begriff, der nicht mehr sehr üblich ist. Nicht mehr in unserer Alltagssprache gegenwärtig. Mutlos, ja, das kennen wir. Johannes hätte Jesus auch so zitieren können: „Macht euch das Herz nicht so schwer mit Sorgen und seid nicht mutlos!“ Aber was kann uns denn helfen, nicht sorgenschwer, unruhig und mutlos zu sein? Ist es dieser besondere Friede, den er uns hinterlassen hat? Was ist das für ein Friede – sein Friede?
Wenn ich FRIEDEN assoziiere, denke ich zunächst an Auseinandersetzung, auf die Frieden folgt. Ich denke an Verhandlungen, die einen Friedensvertrag nach sich ziehen. Ich denke an Friedenstruppen und Unterdrückung. Ich denke an die kleinen Friedensschlüsse im Alltag. Das versöhnliche Wort, die stumme Geste. Auch hier ist Friede oft der zweite Schritt nach Auseinandersetzung, nach einem Konflikt, einem Streit einem  Missverständnis.
Aber ist dieser göttliche Friede nicht anders? Ist es nicht ein Grundgefühl, das uns ins Herz gelegt wird? Hat SEIN Friede nicht etwas mit Vertrauen zu tun? Manch einer würde vielleicht sagen, Gelassen sein?
Jesus spricht diese Worte über den Frieden, als er im Gespräch seinen Freunden zu erklären versucht, dass sie im Angesicht seines nahen Abschieds nicht voller Angst sein sollen. Er versucht ihnen eine Hilfe zu geben, um verstehen zu können, dass er nicht mutlos und sorgenvoll seinen Weg geht. Sein Herz ist nicht verzagt! Sein Herz ist voll Frieden. Innerem Frieden? Ist es vielleicht diese Art von innerem Frieden, die er uns hinterlassen hat? Wege zu gehen mit er Zuversicht, dass alles LEBEN ist? Egal ob Schotter oder Waldweg, egal ob alleine oder mit Wegbegleitern, egal ob ratlos oder voll Zuversicht? Was glaubst du: was macht SEINEN Frieden so besonders?

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