Montag, 18. April 2011

ich liebe dieses Leben... - immer?

Der letzte Sonntag vor Ostern ist vorüber. Es ist etwas sehr "Glaubenslastig" hier... aber ist ja bald Ostern... ;-)
Ich hab vorm Wochenende morgens im Radio mal wieder Ich liebe dieses Leben von Juli gehört. Ich mag den Song total gerne. Und da ich ein Wochenende mit tollen jungen Leuten vor mir hatte und mir viele Gedanken darum gemacht habe, was eigentlich die Quintessenz von Leid, Tod und Auferstehung ist, hat der Song eine ganz ungewöhnliche Frage bei mir hinterlassen.
Ich liebe dieses Leben - hat Jesus das auch gesagt? Als er auf dem Weg war nach Jerusalem? Also, der Weg, an den Christen am Palmsonntag, diesem Sonntag, besonders denken...
Hat er ernsthaft gedacht, dass er das Leben, sein Leben mag - wo er doch sehenden Auges in seinen Untergang gegangen ist?

Mir ist kalt, mein Weg ist leer,
diese Nacht ist grau und kalt und schwer,
sie hält mich fest
und gibt mich nicht mehr her.
Ich bin gefangen,
ich wach nicht auf
und die letzten Lichter geh'n bald aus.
Ich seh' mich fallen,
doch ich geb nicht auf.

Ja, das kann ich mir gut vorstellen, dass er sagte mir ist kalt, mein Weg ist leer...
und ich glaube, er hat auch sowas gedacht wie: ich seh mich fallen, doch ich geb nicht auf.

Letztlich wurde die Frage gestellt, was an der Botschaft dieses Jesus wohl das Wichtigste sei. Und mir hat jemand gesagt: die Konsequenz mit der er sein Ding gemacht hat und es durchgezogen hat bis zum Ende. Und heute hat jemand gesagt: es ist ein Schmaler Grad zwischen Konsequenz und Dummheit. Ja, mag sein. Wahrscheinlich sieht Konsequenz ganz oft aus wie Dummheit. Oder zumindest wirkt sie manchmal verrückt. Aber wer definiert Konsequenz??? Der, der entscheiden muss. Der, der handeln muss. Wer definiert Dummheit? Oft der Betrachter - der doch selten ALLE Beweggründe kennt, die einen anderen antreiben etwas Bestimmtes zu tun.
Konsequenz - ist nicht leicht, fühlt sich manchmal dumm an und ja, sieh fühlt sich manchmal auch an, als sei man verrückt. Als hätte man gerade nicht alle Tassen im Schrank, weil man sich "so was" antut. Weil man sich "so was" zumutet...
Ich liebe dieses Leben - ich liebe den Moment in dem man fällt. Ich liebe ihn nicht, den Moment in dem man fällt. Fallen - das Gefühl, du fällst in bodenlose Tiefe und keiner kann dich packen, um dieses Fallen zu durchbrechen. Fallen und das Gefühl haben, das Fallen hat keine Ende.
Ich liebe den Moment, wenn ich merke: hey, du stehst wieder, hast wieder festen Boden unter den Füßen. Du kannst wieder weitergehn. Vielleicht liebe ich ihn ja doch den Moment in dem man fällt: in neue Perspektiven, in neue Lebensabschnitte, neue Beziehungen... das Alte hinter sich lassend, durch den Tunnel und in etwas Neues hinein. Ja, ich glaube, Jesus könnte sowas gesagt haben wie: ich seh mich fallen, doch ich geb nicht auf.
Gibst du auf, wenn du dich fallen siehst? Wir fallen oft erst schnell und tief und dann langsamer... und dann gibt es Menschen und Möglichkeiten und das ganz Eigene, was uns halten kann. Was wir packen können. Um wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.
Jesus hat auch wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Anders als erwartet. Ich glaube, er hat Gott nicht losgelassen im Fall - und der hat ihn gehalten.
Und doch bleibt Fallen echt sch.... - das ist Karwoche: Fallen. Aber Oster kommt: fester Boden!
Eine gute Woche ;-)

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