Dienstag, 22. Februar 2011

komm gut heim - die 120te FB-Freundin und das Gefühl von Heimat

Liebe Leute - ich war im Urlaub. Kurz, aber im Urlaub. Weg von "zu Hause" oder dem, was man so nennt.
Ich bin meinem liebsten Hobby nachgegangen, war viel an der frischen Luft, hatte tolle Unterhaltungen, viel Zeit für mich, habe laaaange geschlafen, unglaublich lecker gegessen, jeden Abend die hässlichste Isolierung hinter einem Heizkörper ever betrachtet, jeden Abend trotz und mit lieber Gesellschaft im Netz gesurft und gechattet, viel Musik gehört, - Also: schöne Tage erlebt. Gestern Abend hat mir dann ein Freund geschrieben: komm gut heim. Als ich diese Worte gelesen habe, musste ich lächeln - weil ich sofort dachte: ein Stück "daheim" hab ich bei mir.
Und heute habe ich meine 120te Facebook-Freundschaft geschlossen. Die berühmten FB-Freunde, von denen man behauptet, sie sind keine. Stimmt. Wer sich hat einfallen lassen, diese Verbindung durch einen Zustimmungsklick (der nichts besagt als: ich bin einverstanden, dass diese Person Informationen über mich erhält und ich ebensolche über diese Person) FreundIn zu nennen hat eigentlich eine seltsame Definition von Freundschaft.
Aber die Freundin von heute, die kenne ich ja nun auch im wirklichen Leben. Und schätze sie durch ihre berufliche Kompetenz und mag sie als Mensch total gerne. Also? Ja, doch ne Freundin. Jetzt fragt sich der geschätze Leser vielleicht: was denkt sie sich denn dabei wieder? Ihr Lieben, ich denke mir: man soll ruhig schimpfen über das Internet, soll die social networks verfluchen und die, die von morgens bis Abends "on" sind für verrückt erklären - ABER: in einer modernen Gesellschaft laufen die Dinge nun mal anders... auch heute gibt es die berühmten anderen Wege... wie es sie schon immer gab und immer stolpern Leute drüber, bekommen die einen die Krise während die anderen feiern, jubeln (manchmal zu enthusiastisch, aber auch das gehört dazu) und den Neuerungen Einlass gewähren.
Heute Abend war ich im Kino (ja, ja schon wieder): The Kings Speech - über den, unter dem Sprachfehler des Stotterns leidenen, englischen König George VI. Der Film ist als bester Independent - Film 2010 ausgezeichnet worden, was mir zu der Überzeugung verhilft, dass nicht nur ich ihn richtig gut finde. Bernie - so nennt die Familie, nennen Freunde den König - muss eine Menge lernen. Über sich selbst, seine Familie, das was den Menschen wichtig ist und Freundschaft. Echte Freundschaft - die einem ein Gefühl von Heimat gibt. Zu Hause - bei Menschen, in Beziehungen - in dem Netz von Freunden, das unser Leben umspannt. Komm gut heim - ja, ich bin gut heim gekommen.... und hatte ein Stück Heimat bei mir. Mit diesem wunderbaren Medium Internet. Das es mir ermöglicht, mit mir sehr lieben Menschen zu "reden" - ihnen Nachrichten, Erzählungen, mir Wichtiges aus meinem Leben mitzuteilen... oder über wunderbare Belanglosigkeiten zu plaudern. Ihr 120 Facebook-Freunde: ihr seid nicht alle in der Skala von 1-100 des Freundschaftsquotienten bei 99,9 - manche von euch tendieren sogar eher Richtung Null, aber einige meiner echten Freunde finden sich in euren Reihen. Und ich bin froh, um die modernen Möglichkeiten Beziehungen zu pflegen. Ganz gleich ob per Mail oder Chat oder mit welchem "modernem Schnickschnack" sonst. Denn die Menschen die mir "lieb" sind, sind Heimat. Mehr als Räume, mit einer bestimmten Anordnung an Möbelstücken. Nichts ersetzt es, wenn meine beste Freundin oder mein bester Freund mich in den Arm nimmt. Nichts ersetzt es, mit Freunden zu lachen (oder auch zu weinen, oh ja), ein Bier zu trinken, einen langen Spaziergang zu machen, miteinander zu schweigen, beieinander zu sein... Zeit miteinander zu verbringen.
Aber ich genieße jedes Gespräch - das oft sehr tiefgründig und vertrauensvoll ist und jedes Plaudern mit medialen Mitteln. Und ich genieße jedes Mal auch neues Kennenlernen ... auf neuen Wegen. Es wird mit dem Althergebrachten, Bewährten und  Besten vertieft und gefestigt: Face to face.... damit man immer wieder zu Hause ankommen kann.

wieder daheim - in meinem bunten Zuhause ;-)

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