Samstag, 29. Januar 2011

All you can eat oder Zu schnell vorbei...

Gestern Abend habe ich in einem spanischen Lokal (eigentlich ein Möchte-Gern-Spanier, aber egal) ein Schild mit der Aufschrift: ALL YOU CAN EAT gesehen... Wenn ich ehrlich bin, ist das für mich einer der unnötigsten Sätze die es gibt. Er soll mich im Restaurant dazu auffordern, mir so viel Essen zu zuführen, bis ich aus allen Nähten platze und das auch noch zu einem supergünstigen Preis... sozusagen so gut, dass ich das Mittagessen von morgen schon mitverzehren könnte - wenn das gehen würde.
 Also: ich mag diese Werbemasche nicht. Da wird suggeriert, das man mit der Einstellung "Ich nehm mir alles" gut durchs Leben kommen. Glaub ich aber nicht. Dieser Slogan "All you can eat" verleitet dazu, immer über eine Grenze zu gehen... weil man ja noch ein Schäufelchen drauf packen kann. Ob das nun gut ist fragt man sich in dem Moment eher nicht. Höchstens wenn das Völlegefühl einsetzt - na, mal ehrlich, wer kennt es? Ja, ruhig mal ehrlich sein...
Kauf 2 nimmt 3 gehört auch in diese Kategorie. Ich will doch nur 2, brauche vielleicht nur 2 - was um Himmels Willen soll ich mit dem dritten (Brötchen, Paar Schuhe, T-Shirt, Maisdose.... )? Ständig wird uns irgendwas eingeredet, was wir scheinbar wollen oder brauchen, aber wenn wir dann wirklich was brauchen oder wollen... tja, da redet uns keiner drein. Das müssen wir dann selber mit uns ausmachen, oder herausfinden.
Clueso hat ein neues Lied - das geht mir gar nicht mehr richtig aus dem Kopf. Da gehts drum, was man will... was man hat... ich glaube auch um Prioritäten:
http://www.youtube.com/watch?v=BuMtrnt58dE
Einfach mal anhören und dann weiterlesen ;-)

Man kann bestimmte Momente nicht festhalten, da bleibt die Erinnerung als wertvoller Schatz und den muss man sich bewahren. Aber Erinnerungen haben die Gabe Sehnsüchte, Wünsche und Träume wachzuhalten. Wenn wir nicht an unseren Träumen dran bleiben entwickeln wir keine neuen Ziele, keine neuen Aufgaben, kommen nicht weiter und bleiben auf der Stelle stehen. Laufen ohne vom Fleck zu kommen - und bleiben vielleicht auf ungute Art in Erinnerungen verhaftet und wagen nie den Schritt, zu sagen: warum Erinnerung?
DIE ERINNERUNG KOMMT IMMER UM MICH ABZUHOLEN
KANN MICH NICHT WEHR´N...

ICH REISS MICH LOS
HIER SIEHT´S WIE GESTERN AUS...

ICH WILL MEHR ERLEBEN
ALS MICH NUR ERINNERN...

ICH HAB GENUG GESEHEN
WER TRÄUMT DER SCHLÄFT

ICH WILL HABEN WAS SICH GUT ANFÜHLT
UND ZWAR FÜR IMMER

Zu schnell vorbei.... man kann nicht alles haben, es kann nicht immer alles SUPER sein - aber muss es deshalb so sein, dass ich mich zurücknehme, wenn es richtig gut sein könnte? Dass ich nicht versuche IMMER erfüllt zu leben ohne immer am Limit zu sein?
Was fühlt sich gut an für dich? Was du nicht machst, versuchst, dich traust, dir zugestehst, dir zutraust? Was fühlt sich gut an für dich? Wo andere sagen: das kannst du nicht, das darfst du nicht, das passt nicht? Was fühlt sich gut an für dich? FÜR DICH! Nicht für andere. Nicht nach dem Motto: All you can eat - nimm dir alles was Spaß macht und was du haben kannst. Ohne Rücksicht auf Verluste. Aber verlier dich selbst, deine Sehnsüchte, Träume und Wünsche nicht aus dem Blick. Sie sind da um wahrgenommen zu werden. Sie sagen uns etwas über das, was wir brauchen oder wollen. Was für uns dazugehört, oder was wir gerne versuchen würden. Manchmal ist es eine Gradwanderung. Denn die Dinge, die wir uns nicht trauen oder die wir ins hinterste Eckchen unseren Denkens und Fühlens schieben, um sie zu vergessen, sind keine Alltäglichkeiten, keine Kleinigkeiten, nichts was nicht auch etwas verändern würde. Sind vielleicht ein Wagnis, ein neuer Weg, ein neuer Lebensabschnitt, sind nicht mehr rückgängig zu machen. Aber sie sind es wert, aus den hintersten Ecken raus zu dürfen....
Leben ist nicht: zurückhalten, verstecken, stehenbleiben... Leben ist ein Wagnis - das sich gut anfühlt!

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