Dienstag, 17. April 2012

Spaghetti - oder Warum ich bei EAT PRAY LOVE weinen musste

Warum komme ich auf die Idee heute, im April 2012 über EAT PRAY LOVE zu schreiben? Ist ja top aktuell ;-)
Mmh, für mich schon! Vor ein paar Tagen hat jemand die Verfilmung des Buches von Elisabeth Gilbert sehr nett verrissen. Und seit dem denke ich daran, wie ich das Buch gelesen habe. Es hat mich in der Buchhandlung angesprungen. Ich hab reingelesen und musste es kaufen und sofort weiterlesen. Ich habe lange dran gelesen, was vielleicht daran lag, dass ich verschiedene Szenen mehrfach gelesen habe. Besonders den Anfang. Die Badezimmer-Szene. Heute weiß ich warum. Der Untertitel des Buches lautet: Eine Frau auf der Suche nach allem, quer durch Italien, Indien und Indonesien. - 2007, als ich das Buch kaufte, war ich auch auf der Suche. Nach allem. Quer durch mein damaliges Leben, die Umstände, die Möglichkeiten...
Es ist das Buch, das dazu führte, dass dieser Film für mich nur absolut super sein konnte. Als der Film in die Kinos kam, waren seit ich das Buches gelesen hatte, fast drei Jahre vergangen. Immer wieder hatte ich es in der Zwischenzeit in der Hand. Ich ging in Begleitung einer Freundin in den Film und hatte extra viele Taschentücher eingepackt. Ich hatte bis dahin erst bei einem einzigen Film weinen müssen (bei dem dafür IMMER, wenn ich ihn anschaue), aber EAT PRAY LOVE, hat meine persönliche Heul-Bilanz auf ein Niveau gebracht, das ich nie mehr werde topen können! Ich habe bei der Eröffnungssequenz angefangen ganz still die leisen Tränen weg zu wischen (das hat noch keiner gemerkt) und habe im Verlauf des Filmes (sehr peinlich) sogar richtig heftig und nicht mehr still und ohne jeden Laut rumgeflennt!!! Ich habe den Film nur dieses eine Mal gesehen - es könnte also durchaus sein, dass er wirklich (nur) ein tränendrüsendrückendes Frauenfilmchen mit einer teilweise ungeschminckten Julia Roberts ist, die erst ihren Tuppes verlässt, dann nach Italien fährt, um sich mit Spaghetti vollzustopfen, in einem indischen Ashram an Mantras verzweifelt, um dann in Indonesien den neuen Mann für´s Leben zu finden.
Für mich hat er eine persönliche Komponente, die ihn über jedes Klischee hinweg hebt. Er ist das bewegte Bild zu einem für mich sehr bewegenden Buch. Die Badezimmerszene, nicht meine liebste des Buches, aber die, die mich in der Buchhandlung, damals 2007, schon gefangen hatte. Liz kniet heulend auf ihrem Badezimmerboden: "... ich versteckte mich wohl die siebenundvierzigste Nacht in Folge im Bad und schluchzte - wie all die Nächte zuvor. Ja, ich schluchzte so sehr, dass sich ein großer See aus Tränen und Rotz vor mir auf den Badezimmerfliesen ausbreitete, ein veritabler Bodensee all meiner Scham, Angst, Verwirrung und Trauer."
Ich habe sie selbst zusammengeheult, die Seen aus Tränen und Rotz. Im Bad, im Bett, beim Spazierengehen, auf der Couch, beim Laufen, bei lieben Freunden oder alleine... ich habe das Buch zu einem Zeitpunkt gelesen, als mein Unterbewußtsein anfing sich Dingen zu nähern, die mein Bewußtsein noch lange nicht wagte zu denken. Und an diesem Nachmittag im Kino, als ich meine Begleiterin mit meinem vielen Tränen so sehr verwirrt habe, wußte mein Unterbewußtsein UND mein Bewußtsein sehr genau, was passieren würde...
Ich liebe EAT PRAY LOVE, weil ich weiß, wie schwer man ringt, bis man verlässt und wie sehr man sucht, bis das Leben sich neu ausgerichtet hat. Und wie schön das Leben ist :)
In diesem Sinne mache ich jetzt den Test: sieht man rote Unterwäsche unter weißen Hosen?
Und empfehle natürlich Elisabeth Gilbert zur Lektüre! Sie ist spritzig und humorvoll.

1 Kommentar:

  1. Freut mich, dass dir der Film auch so gut gefallen hat! Ich hatte ziemliche Vorbehalte, da ich kein wirklicher Julia-Roberts-Fan bin. Aber es geht eben vielmehr, wie du schreibst, um die Aussagen des Films und ob man selbst etwas damit anfangen kann. Meine Meinung: anschauen! http://www.leselink.de/filme/drama-filme/eat-pray-love.html

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