Donnerstag, 20. Januar 2011

Tage wie dieser

http://www.youtube.com/watch?v=xF8EsHLAj_Q

Fettes Brot singt: An Tagen wie diesen... von den Katastrophen, von denen einem niemand sagt, warum oder wieso sie passieren...
Wenn ich ehrlich bin, da ich eigentlich gar kein Fernsehen mehr schaue, bleiben mir diese Horrorszenen weitestgehend erspart. Ich lese Nachrichten online oder am Wochenende. Ja, manchmal sehe ich mir ne Nachrichtensendung im Internet an. Dann denke ich immer: ach du Scheiße - Nachrichten sind so übel. Passiert eigentlich nur so ne Scheiße auf der Welt? Kann man nicht auch über was Positives berichten???
Aber der Blick ist nun mal eben so - auch unserer im Alltag. Es sind ja auch die Katastophen in unserem Leben, die stärker gefangen nehmen, mehr Auswirkungen zu haben scheinen als die großen und vor allem vielen, kleinen, guten Dinge, die passieren...
Heute war ein Tag, da hab ich beides erlebt: Katastophen und große und kleine Schönheiten. Hab mich geärgert und gefreut. Wahnsinnig aufgeregt und außerordentliches Glück erlebt. Über nicht gesagtes und einzelne Sätze.... Und verdammt - es ist schon echt bescheiden: aber der Tag ist gut! Und er ist gut, weil er beides hat. So wie es gut ist, dass das Leben beides hat. Auch wenn es nicht immer Erklärungen gibt, schon gar nicht für Gewalttaten, Unglücke, politische Ausschreitungen.... da hatten die letzen Tage wahrlich genug zu bieten.
Warum schreib ich das gerade? Das ist ja nichts neues - mir ist eben ein Gedicht von Rainer Maria Rilke eingefallen. Den mag ich gerne. Es hat was damit zu tun, dass egal, um was es geht, ich immer mittun muss. Ich habe einen Anteil. Und damit gilt es umzugehen. Auch oder gerade an Tagen, wie dieser einer war:

Ich lebe mein Leben
in wachsenden Ringen
die sich über die Dinge ziehn
ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen
aber versuchen will ich ihn

Ich kreise um Gott
um den uralten Turm
und ich kreise jahrtausende lang
und ich weiß noch nicht:
bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.

Ich glaube, wir sind alles: mal Falke, mal Sturm und mal, ein großer Gesang.
Und mal sindn wir der Sturm und jemand anderes der große Gesang...
oder wir der Falke und jemand anders die Maus, die sich vor uns verkriecht...
oder du bist Gesang und ein Sturm zieht auf...


An Tagen wie diesem lerne ich immer wieder, dass ich mit lernen nicht am Ende bin.

Das war aber schwere Kost ;-)

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