Freitag, 4. Juli 2014

Hühnerfleisch - Pimkie - Eier - Vögel - Weltmeere. Oder: warum ich wohl ein Öko werde.

Schon die ganze Zeit juckt es mich in den Fingern.
Aber ich frage mich: wen interessiert denn, was in meinem Kühlschrank, Flaschenregal oder T-Shirt-Stapel liegt? Vielleicht niemanden - aber dann wäre das ja schon ein passender Opener.
Denn die "ist mir eigentlich egal"-Haltung ist es, die mich langsam rasend macht. Da entspinnt sich ein Lebensmittelskandal nach dem anderen, wahlweise können wir auch auf die Produktionswege von Kleidung schauen oder auf die "wunderbare" Entwicklungsphase von Pestiziden, die bei Gen-manipulierten Pflanzen nicht mehr nur einen Schädling bekämpfen, nein man arbeitet daran ZWEI Bösewichte der Natur auszumerzen - und scheinbar interessiert das alles keinen Menschen!

Mich regen die niedrigen Lebensmittelpreise auf. Schon seit Jahren diskutiere ich mit einem weiblichen Familienmitglied jenseits der Sechzig, wenn ein Discounter sich erdreistet die Butter 5 Cent teurer zu verkaufen.
Mich erschreckt die heutige Tagesnachricht, dass in Bolivien jetzt 10-jährige legal arbeiten dürfen, sofern sie die Erlaubnis ihrer Eltern haben - ja, ich weiß, man will gegen die Armut vorgehen. Aber wie weit sind wir denn, wenn Kinder ein Land retten sollen?
Als letzte Woche jeder über Zettel in Kleidungsstücken debattierte hatte ich sehr schnell eine persönliche Meinung: ist völlig egal, ob Kunstaktion oder nicht. Die Aufmerksamkeit zählt.


Als ich eben ein Video gesehen habe von einer wirklich sehr coolen Aktion von Umweltaktivisten des WWF-Paraguay, dachte ich: Nachhaltigkeit ist schon ein tolles Wort. Das einen unausweichlichen Inhalt markiert. Sie fängt im Kleinen an - in meiner Küche, in meinem Kleiderschrank, in meinem Auto - oder vielleicht doch in der Bahn? Sie beginnt für meine Kinder dort, wo sie begreifen, warum auf der Packung Bio steht und wir hier und da etwas nicht haben, weil wir das Geld in Güter jenseits der Tiefpreismarke investieren. Sie fließt durch meine Stromleitung und vor allem: durch mein Gehirn. Und ich wünsche mir den Gedanken der Nachhaltigkeit in ihren vielen Facetten bei allen Menschen. - Wird nicht funktionieren. Aber bei vielen Menschen, das wäre schon toll und klug!
Verantwortung ist auch so ein Wort. Und Nachdenklichkeit. Damit fängt alles an. Man stolpert über etwas. Über Hühnerfleisch, Pimkie, Eier - Vögel ;-) die Weltmeere... und wird ein Öko.
Ist Öko eigentlich immer noch ein Schimpfwort in bestimmten Kreisen? Na dann los!

Und hier der beeindruckende Film des WWF-Paraguay. Wer keine Idee hat, was Erderwärmung bedeutet, schaue genau hin!
https://www.youtube.com/watch?v=rZNiP2ufp_Q

Ach ja: nur für die Nörgler: ja, klar muss man bei Bio genau hin schauen, klar ist nicht alles, das den Stempel "ökologisch" trägt gut, aber wir lassen ja unseren Verstand nicht im Bett, wenn morgens der Wecker geht, oder? Ich habe das Gefühl, MEINEM Verstand geht es viel besser, seit er mitdenken darf :)

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