Dienstag, 10. Mai 2011

Quiero - Ich will.... roter Faden in in tausend Gedanken

An der Wand in meinem Zimmer hängt ein Text von Jorge Bucay. Der ist mir irgendwann mal als Postkarte vor die Füße geflattert. In diesem Text lese ich ganz viel, was ich im Laufe vieler Jahre und vieler Erfahrung und als RICHTIG und WICHTIG für jede Art von Beziehung erkannt habe.
Heute bin ich in spannenden Begegnungen sehr interessanten Menschen begegnet. Menschen die auf unterschiedliche Art darüber erzählten, was Beziehung sein kann. Da war das Erzählen über Menschen, die einem wichtig geworden sind im Laufe vieler Jahre, das Zugehen auf Leute, die mit ihrem Leben an einen Rand der Gesellschaft gestellt wurden. Und da war die Begegnung mit jungen Leuten, die sich mit Religionen, den unterschiedlichen Kulturen und den unterschiedlichen Arten zu Glauben auseinandersetzen. Und da bin ich, mit meinen ganz eigenen Gedanken.
In alles passt dieser Text wie die berühmte Faust aufs Auge:

 Ich will
Ich will, daß du mir zuhörst, ohne über mich zu urteilen
Quiero que me oigas sin juzgarme
Ich will, daß du deine Meinung sagst, ohne mir Ratschläge zu erteilen
Quiero que opines sin aconsejarme
Ich will, daß du mir vertraust, ohnen etwas zu erwarten
Quiero que conifies en mi sin exigirme
Ich will, daß du mir hilfst, ohne für mich zu entscheiden
Quiero que me ayudes sin intentar decidir por mi
Ich will, daß du für mich sorgst, ohne mich zu erdrücken
Quiero que me cuides sin anularme
Ich will, daß du mich siehst, ohne dich in mir zu sehen
Quiero que me mires sin proyectar tus cosas en mi
Ich will, daß du mich umarmst, ohne mir den Atem zu rauben
Quiero que me abraces sin asfixiarme
Ich will, daß du mir Mut machst, ohne mich zu bedrängen
Quiero que me animes sin empujarme
Ich will, daß du mich hälst, ohne mich festzuhalten
Quiero que me sostengas sin hacerte cargo de mi
Ich will, daß du mich beschützt, aufrichtig
Quiero que me protejas sin mentiras
Ich will, daß du dich näherst, doch nicht als Eindringling
Quiero que te acerques sin invadirme
Ich will, daß du all das kennst, was dir an mir mißfällt
Quiero que conozcas las cosas mias que mas te disgusten
Daß du es akzeptierst, versuch es nicht zu ändern
Ques las aceptes y no pretendas cambiarlas
Ich will, daß du weißt... daß du heute auf mich zählen kannst...
Quiero que sepas... que hoy puedes contar conmigo...
Bedingungslos.
Sin condiciones.

Ich weiß nicht, ob alles immer bedingungslos sein kann. Das ist noch mal eine andere, sehr spannende Frage. Aber bei allem, was mir im Moment so durch den Kopf geht, kommt das alles sehr na an das ran, was ich mir unter gelungener Begegnung vorstelle... unter Freundschaft... das passt in mein Bild von Gottesbeziehung... das ist ehrlichen Beziehung. 
So sollten Freunde mit einander umgehen. So sollten Eltern ihren Kindern begegnen - und Kinder ihren Eltern. So sollten wir anderen Meinungen gegenübertreten. - Da steckt eine Grundhaltung drin, die mir sehr gefällt. Die zulässt, dass ich dir alles sagen darf, dass ich alles erkennen darf, dass ich kritisch sein darf. Dass ich das Gegenüber als das, was und wie es ist akzeptiere. Aber das ICH niemanden ändern will. Und diese Grundhaltung ist dann vielleicht doch bedingungslos. 

Manchmal denkt man, nicht sagen zu können, was man denkt, nicht um Hilfe bitten zu können, weil man dann das Zepter aus der Hand gibt, sich nicht einem anderen Menschen anvertrauen zu können, weil man befürchtet sich auszuliefern....   Diese innere Haltung kann freier aufleben lassen, kann Sicherheit und Zutrauen geben, kann reifen und wachsen lassen. Da überläßt man sich gerne, denn da weiß man, daß man heute auf ihn und sie zählen kann, bedingungslos.


Wer mir so begegnet ist ein echtes Geschenk! Was hab ich tolle Geschenke ;-) Da lerne ich Altes hinter mir zu lassen...
                           

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